Autorenname: Zekiye

Vorbilder

Dr. Donya Gilan: „Diskriminierte Frauen sind für mich Resilienz-Vorbilder.“

Dr. Donya Gilan ist eine renommierte Psychologin, die sich auf die psychologische Anpassungsfähigkeit des Menschen spezialisiert hat. Sie ist bekannt für ihre Arbeit, die darauf abzielt, Erkenntnisse aus der psychischen Gesundheitsforschung in die Bereiche Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu integrieren. Ihr Fokus liegt auf dem Transfer von Wissen durch kreative Kommunikation, relevante Publikationen, Beratung politischer Entscheidungsträger und die Entwicklung von Programmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz. Sie ist davon überzeugt, dass Wissenschaft dem Wohl von Menschen und Umwelt dienen sollte. Als Leiterin der Transkulturellen Ambulanz an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz sowie als Dozentin und Beraterin für Migration, Resilienz und Akkulturation an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ist sie eine führende Expertin auf ihrem Gebiet. Das Gespräch führte Zekiye Tolu. SWANS: „Wie haben Sie Ihre Kindheit erlebt?“ Dr. Donya Gilan: „Meine Kindheit gleicht einem faszinierenden Mosaik aus Erinnerungen, das von den ersten Jahren im lebhaften Iran bis zu meiner aufregenden Einwanderung nach Deutschland im Jahr 1986 reicht. Der Wechsel zwischen den Kulturen war wie eine Entdeckungsreise durch verschiedene Welten, die meine Sinne belebten und meinen Horizont erweiterten. Anfangs zögerte ich, meine Muttersprache Farsi öffentlich zu sprechen, aus Scham und Unsicherheit, da es in meiner Umgebung wenig Fremdsprachigkeit gab. Doch im Laufe der Zeit wandelte sich meine Wahrnehmung grundlegend: Ich erkannte, dass meine Herkunft eine Quelle der Bereicherung ist. Heute empfinde ich es als Privileg, zweisprachig aufgewachsen zu sein, da es mir ein breiteres Repertoire an Ausdrucksmöglichkeiten eröffnet und eine tiefere Verbindung zu meinen Wurzeln ermöglicht.“ SWANS: „Gab es Vorbilder, die Sie positiv beeinflusst haben?” Dr. Donya Gilan: „Meine Eltern, sowohl meine leidenschaftlich engagierte Mutter als auch mein einfühlsamer Vater, verkörpern für mich die Essenz von Mut, Entschlossenheit und Großzügigkeit. Mein Vater begann sein Medizinstudium im Alter von 30 Jahren und zeigt bis heute eine beispiellose Jugendlichkeit und Aktivität. Sein unermüdlicher Einsatz für die Unterstützung sozial benachteiligter Menschen ist eine Inspirationsquelle für uns alle. Meine Mutter, eine Stimme der Gerechtigkeit und des sozialen Wandels, hat durch ihren unbeirrbaren Kampfgeist und ihre Vision für eine bessere Welt mein Leben nachhaltig geprägt. Besonders beeindruckt hat mich ihr Einsatz für die Rechte von Frauen in Mainz, wo sie sich für die Stärkung der Frauen und ihre politische Teilhabe eingesetzt hat.“ SWANS: „Wenn ich mich in einer Krise befinde, was raten Sie mir in dieser Situation?“ Dr. Donya Gilan: „Die Bewältigung von Krisen ist eine Herausforderung, die nicht nur unsere physische, sondern auch unsere psychische Gesundheit beeinflusst. Migration und die Anpassung an eine neue Gesellschaft stellen ein intensives Resilienz-Training dar, insbesondere für Menschen, die später im Leben in ein neues Land kommen. In solchen Momenten spielen kollektive Schutzfaktoren eine entscheidende Rolle, indem sie eine unterstützende Gemeinschaft bieten und den Glauben an die eigene Stärke stärken. Frauen, die sich in neuen Gesellschaften behaupten müssen, sind oft besonders resilient und kämpfen für ihre Rechte und die ihrer Mitfrauen, wie ich es bei meiner Mutter und anderen bewundernswerten Frauen erlebt habe.“ SWANS: „Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?“ Dr. Donya Gilan: „Mein Interesse an der Psychologie wurde durch die faszinierenden Arbeiten von Pionieren wie Carl Gustav Jung, Sigmund Freud und den einflussreichen Ideen der Frankfurter Schule geweckt. Ihre tiefgreifenden Einsichten in die menschliche Psyche und Gesellschaft haben mein Verständnis für die Komplexität des menschlichen Geistes erweitert und mein Interesse an der Erforschung der Tiefen der menschlichen Seele geweckt. Insbesondere haben mich die psychologischen Theorien zur Emanzipation von Frauen und zur Förderung ihrer Rechte inspiriert, und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, diese Erkenntnisse in meinem beruflichen Werdegang zu vertiefen.“ SWANS: „Wie können wir aus Sicht der Resilienz-Forschung unsere psychische Gesundheit fördern?“ Dr. Donya Gilan: „Stille ist eine Art, die mich sehr entspannt. Das ist ein Aspekt, aber das kann für jede Person individuell sein. Man muss für sich seine Kraftquellen herausfinden. Für die eine Person ist es das Kochen, die Gartenarbeit oder die simpelsten Sachen. Das musst du herausfinden, was dir guttut.  Der Mensch braucht aber auch die Abwechslung. Wenn man immer nur eine Sache macht, kann es dazu führen, dass man dann erschöpft ist. Vielfältigkeit und unterschiedliche Aktivitäten im Alltag zu haben, kann da hilfreich sein.  Man sollte sich im Alltag fragen: Welche Einstellung habe ich? Wo habe ich verzerrte Wahrnehmungen, die einen negativen Einfluss auf meine Emotionen und Gedankenwelt haben? Für mich ist der zentralste Faktor: Resilienz funktioniert nur dann, wenn man die Möglichkeiten dazu hat, Resilienz auszuüben. Ich kann nur in den Wald gehen, Selbstfürsorge betreiben, Sport machen, wenn ich Freizeit habe, ohne funktioniert es nicht. Die Rahmenbedingungen sind da sehr wichtig.  Resilienz ist von entscheidender Bedeutung für Frauen, da sie oft einem höheren Maß an Stressoren und Diskriminierung ausgesetzt sind. Die Politik und die Wirtschaft spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Resilienz von Frauen, indem sie Rahmenbedingungen schaffen, die ihre psychische Gesundheit und ihre Fähigkeit zur Bewältigung stärken. Dies kann durch die Implementierung von Politiken zur Gleichstellung der Geschlechter, zur Bekämpfung von Diskriminierung und zur Sicherstellung des Zugangs zu Bildung und Beschäftigung geschehen. Darüber hinaus können Programme zur Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz und zur Unterstützung von Frauen in Führungspositionen dazu beitragen, die Resilienz zu stärken.“ SWANS: „Welche Anlaufstellen oder kostengünstige Optionen gibt es noch, um meine Resilienz zu stärken? Dr. Donya Gilan: „Ich würde mich bei meiner Krankenkasse erkundigen, die bieten oft Resilienz-Trainings an, die zum größten Teil mitfinanziert werden. Wenn man sich selbst in Resilienz trainieren will, kann man bei jeder Herausforderung, die im Alltag auf einen zukommt, versuchen, diese durch eine andere Brille zu betrachten. Wie könnte ich diese Situation betrachten, die für mich eine Herausforderung darstellt? Wie kann ich an der Situation wachsen, damit der bedrohliche Charakter von stressigen Situationen verschwindet? Ich muss mich der Situation stellen. Ich kann nicht jeden Zustand ändern, aber ich kann meine Umgangsart damit verändern. Das ist der Kern der Resilienz-Ausbildung. Wie kann ich mich selbst so regulieren und einen flexiblen Umgang finden, damit mich diese Stressoren nicht jedes Mal umhauen? Gibt es Perspektiven, die ich verändern könnte? Brauche ich mehr Ressourcen? Wie gehe ich mit Stress um?

Seminarberichte

Seminarbericht: Social Media & Aktivismus

Wie kann ich Social Media als Werkzeug des Aktivismus nutzen? Wie baue ich meine Reichweite aus – und gebe dabei auch auf mich selbst Acht? Das haben 20 Teilnehmerinnen unseres SWANS Seminars „Social Media & Aktivismus“ gelernt – im Rahmen unseres Projekts FATMA (Förder-Aktivitäten für mehrfachdiskriminierte Akademikerinnen), gefördert vom Programm „Demokratie leben“ der Bundesregierung. Hochkarätiger können wir nicht starten: Beim Auftakt des Seminars am Freitagabend im äthiopischen Restaurant „Blue Nile“ treffen die Teilnehmerinnen auf Ex-Amnesty Generalsekretärin Selmin Çalışkan und Tik Tok Influencerin Gardinia Borto. Bei einem gemeinsamen Abendessen lernen die Teilnehmerinnen sich gegenseitig und unsere prominenten Gästinnen kennen. Sie führen erste Gespräche über ihre Erfahrungen und Herausforderungen mit Social Media Aktivismus und nutzen die Gelegenheit, sich miteinander zu vernetzen. Sie diskutieren politische und gesellschaftliche Themen – und wie sie mit ihnen auf Social Media umgehen. Dabei berichten Selmin und Gardinia als Profis von ihren eigenen Erfahrungen und geben den Teilnehmerinnen Tipps mit auf den Weg. „Mein Highlight am Wochenende war, so viele tolle, inspirierende Frauen kennenzulernen – direkt am Anfang“, berichtet eine Teilnehmerin begeistert. Workshops zu den Themen „Social Media Strategien & Contentmarketing“ und „Social Media & Mental Health“ – das steht am Samstag auf dem Programm. Den Einstieg macht Irem Yalim, Jurastudentin und zweifache Gründerin: Ihr Unternehmen Yalimedia ist eine Social Media und Content Agentur und ihr zweites Unternehmen Yalievents ist spezialisiert auf Content Creation für Events. In ihrem Workshop vermittelt Irem konkrete Strategien zur Entwicklung von Social Media Profilen, Strategien und zum Content Marketing – mit besonderem Augenmerk auf die spezifischen Herausforderungen und Chancen der Teilnehmerinnen. Irem betont: Eure individuellen Erfahrungen und Perspektiven leisten einen einzigartigen Beitrag zum Aktivismus in den sozialen Medien!  Nachmittags geht es darum, wie soziale Medien unsere psychische Gesundheit beeinflussen können – und welche Strategien zur Selbstfürsorge wichtig sind. Den Workshop leitet Anahita Sattarian, Psychologin und psychologische Psychotherapeutin in Ausbildung. Ihr Schwerpunkt ist die Verhaltenstherapie. Sie befasst sich intensiv mit dem Thema Mental Health und klärt dazu auf ihrem Instagram Account auf. Insbesondere BIWoC-Aktivistinnen werden oft mit Online-Hass, Diskriminierung und dem Druck, regelmäßigen Content bieten zu müssen, um sichtbar zu werden bzw. zu bleiben, konfrontiert. Während Social Media Verbindung zwischen Menschen, Möglichkeiten des Vernetzens und Verbreitung von Wissensbeständen bedeutet, hat es auch seine Schattenseiten. So sind Angstzustände, depressive Stimmung und Schlafstörungen auf die verstärkte Nutzung von Social Media zurückzuführen. Anahita gab konkrete Tipps, wie eine bewusste Social Media Nutzung möglich ist. Dabei berichtet sie aus ihrem persönlichen Leben: Seit einer gewissen Zeit hat sie sich einen Wecker zugelegt, um nicht länger von ihrem Handy abhängig zu sein. „Die Schlafenszeit möchte ich ohne mein Handy verbringen. Das macht viel mit einem.“ Die alltagsnahen Empfehlungen kamen bei den Teilnehmerinnen besonders gut an. Am Sonntag ist Raum und Zeit für Empowerment und gegenseitige Inspiration, um die Teilnehmerinnen dazu zu ermutigen, ihre einzigartigen Stimmen im Social Media Aktivismus zu nutzen und sich für ihre Anliegen stark zu machen. Es ging hier um grundlegende Aspekte wie z. B., ob die Teilnehmerinnen für den Aktivismus einen gesonderten Account auf Social Media einrichten sollten oder nicht. Es wurden Vor- und Nachteile abgewogen und gemeinsam diskutiert. In ihrem abschließenden Vortrag zum Thema „Aktivismus rassismuskritisch gestalten“ regt Charlotte Nzimiro, Onlineaktivistin und Admin der Instagram Seite Black Power Germany, dazu an, über die Rolle von BIWoC im Kampf gegen Rassismus auf Social Media nachzudenken. Charlotte erzählt dabei viel von ihren eigenen Erfahrungen zum Thema Online Aktivismus. Sie spricht offen über ihre Fehler und sagt: „Ich kann nicht alles über Anti-Rassismus wissen. Ich habe Fehler gemacht und werde Fehler machen.“ Einen weiteren wichtigen Hinweis gibt sie den Teilnehmerinnen mit: Mit Bedacht Inhalte posten und ggf. Triggerwarnungen anfügen. Für den Eigenschutz empfiehlt sie, nicht alle Bilder und Videos auf Social Media zu öffnen. Sie können verletzenden Content beinhalten, die auch einen selbst belasten können. Nachdem 2019 ein deutsches Gericht entschied, dass das N-Wort nicht grundsätzlich abwertend ist, startet Charlotte eine Petition, um es offiziell als rassistisch einordnen zu lassen. Dabei betont sie immer wieder, dass man sich mit wenigen Klicks oder einem Post aktiv gegen Rassismus positionieren kann. Das Seminar endet mit einem Gefühl der Stärkung und des Gemeinschaftsgefühls unter den Teilnehmerinnen. Mit neuen Kenntnissen, Fähigkeiten und einem erweiterten Netzwerk sind sie nun ausgestattet, um ihren Social Media Aktivismus erfolgreich voranzutreiben – und eine positive Veränderung in ihren Communitys und in der Gesellschaft zu bewirken. Eine Teilnehmerin fasst zusammen: „Ich habe viel dazu gelernt, neue Perspektiven erhalten und den Safe Space gehabt, um offen und ehrlich meine Meinung sowie Erfahrungen zu teilen.“ Seminarberichte

Presse

Großstadtradio zu Besuch bei SWANS

Wie genau sieht das Förderangebot aus bei SWANS? Wieso ist es so wichtig, Frauen zusammenzubringen und eine solidarische und vertrauensvolle Gemeinschaft zu schaffen? Und wie sieht für uns ein erfolgreicher Arbeitstag für SWANS aus? Darüber hat Joachim vom Großstadtradio mit uns gesprochen. Das Interview in voller Länge findest du hier.

Vorbilder

Mo Asumang: „Ich habe mich anfangs versteckt.“

Mo Asumang ist Filmemacherin, Gastprofessorin, Bestsellerautorin, Schauspielerin und wurde 1996 Deutschlands erste afrodeutsche TV-Moderatorin. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit besucht Mo mit ihrem Film „Die Arier“ weltweit Schulen und Universitäten, um im Rahmen von Diskussionsveranstaltungen das Thema Rassismus einer dialogorientierten Perspektive im Gespräch mit sogenannten „Andersdenkenden“ anzugehen. Zudem ist sie Mitgründerin des Vereins Mo:Lab, der in eintägigen Workshops Botschafter:innen ausbildet für dialogbasierte Antidiskriminierungsarbeit. Für ihr Demokratie-Engagement und ihren Einsatz gegen Rechtsextremismus und Rassismus wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Das Gespräch führte Zekiye Tolu. SWANS: „Es entstehen in Deutschland leider mehr Rechtsbewegungen. Was können wir als Einzelne aktiv dagegen tun?“ Mo Asumang: „Wir sollten uns zunächst verbinden, Gemeinschaften bilden und über die eigenen Gefühle sprechen. Dann würde ich mich fragen, was mir da auf der Seele brennt und was mich innerlich bewegt. Das ist der erste Schritt, den viele vergessen, bevor sie gleich in die Wut gehen. Das heißt, ich sollte mich vor dem zweiten Schritt erstmal fragen, was mich da tief drin bedrückt. Woher kam das? Was habe ich bisher dagegen unternommen? Aus dem eigenen Heilungsprozess haben wir eine ganz andere Kraft, weil wir dadurch nicht aus der Wut-Kraft heraus handeln, sondern lösungsorientiert sind. In diese Kraft müssen wir hineinkommen, statt diese Ebenen zu überspringen. Wir können diese Angst vor Rassismus und seinen Folgen für die Menschheit nutzen, um uns selbst besser kennenzulernen. Es geht immer um Begegnungen zwischen Menschen – und Begegnungen sind niemals eine Einbahnstraße. Es sind beide Seiten gefordert. Wir machen es uns zu einfach, wenn wir sagen, dass nur die anderen sich verändern müssen.” SWANS: „Gab es prägende Erfahrungen, dass du dich heute so intensiv gegen Rassismus einsetzt?” Mo Asumang: „Die entscheidende Erfahrung war tatsächlich eine Morddrohung von einer Neo-Nazi Band, die als Lied gesungen in ganz Deutschland verbreitet wurde. Sie versuchten, damit das rechte Spektrum gegen mich zu mobilisieren. Ich wusste nicht, was passieren würde. Es hätte sein können, dass sie eines Tages vor meiner Tür stehen. Aus dieser Belastung heraus musste ich handeln. Dann begann ich meine „Heldinnenreise“. Ich habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt, damit ich erstmal in meiner innersten Kraft und stark bin. Ich wollte wissen, wie ich mit der Situation umgehen kann. Vorher habe ich gegenteilig gehandelt und weiß jetzt rückblickend, dass das nicht richtig war: Ich habe mich anfangs erst versteckt und habe gemerkt, dass das der falsche Weg ist. Ich habe mit niemanden über meine Ängste kommuniziert. Heute weiß ich, dass mir der Dialog wichtig ist. Ich habe damit das Gefühl, ich habe die Sache noch in der Hand oder im Griff und bin nicht hilflos und ohnmächtig.“ SWANS: „Wie würdest du deine Kindheit beschreiben? Hast du prägende Erfahrungen erlebt, die deinen Werdegang beeinflusst haben?” Mo Asumang: „Ja, es fing schon damit an, dass wir in Kassel wegen meiner Hautfarbe aus dem Haus geworfen wurden. Dort machte ich meine erste Erfahrung mit Rassismus. In der Schulzeit war ich eng mit meinen Freund:innen verbunden und im Austausch, so dass ich dort keine rassistischen Erfahrungen hatte. Heutzutage werden wir bei der Fülle an kommunizierten Diskriminierungs-Fällen, oder auch großen gesellschaftlichen Themen wie Krieg, oft sprachlos. Daher bieten wir mit unserem Verein Mo:lab Workshops für Interessent:innen an, die ihre eigenen Fähigkeiten im Umgang mit „Andersdenkenden“ trainieren und schulen wollen. Damit gehen wir zum Beispiel an Schulen, Universitäten, Behörden, Vereine oder auch Unternehmen. Wir wollen damit die Demokratie stärken. Weitere Inhalte sind beispielsweise das Üben eines persönlichen Gesprächs, Strategien im Umgang mit Andersdenkenden, und vor allem interaktive Körperübungen. Als Vorbild nehmen wir vielfach die Gespräche aus meinen Filmen, wo mir der Dialog sogar mit Rassisten in den krassesten Situationen gelungen ist, weil meine Dialogtechnik funktioniert. Wir haben den Workshop durch Herr Prof. Dr. Andreas Zick und seinem Team von der Uni Bielefeld evaluieren lassen. Und die Evaluation ist so gut ausgefallen, dass sie uns jetzt engagiert haben, die Leute in der neu gegründeten Konfliktakademie der Uni Bielefeld, zu schulen. Da sind wir sehr stolz drauf. Mit unserem Dialog-Botschafter:innen-Workshop helfen wir den Forschenden, das nötige Handwerkszeug für die Dialog zu erhalten. Der Workshop beinhaltet praktische Übungen, die am Arbeitsplatz, auf der Straße und sogar zu Hause anwendbar sind. Wir haben zusätzlich angefangen, Dialog-Trainer:innen auszubilden, d.h. es können nun Trainer:innen beispielsweise für die Schule oder Vereine bestellt werden. Einige davon sind auch von der Konfliktakademie, mit denen wir sehr gut zusammenarbeiten.“ SWANS: „Wenn sich jemand mir gegenüber rassistisch verhält – wie kann ich mich konkret verhalten und wehren?” Mo Asumang: „Es hilft erstmal, dass ich vorab Resilienz lerne, statt in übliche Verhaltensmuster und Emotionen wie Wut oder Aggression zu verfallen. Durch diese Grundvoraussetzung kannst du eine Haltung entwickeln. Es bringt nichts, unreflektiert zu reagieren. Als nächstes hilft es, so eine Situation in einem geschützten Raum (safer space) nachzuspielen, um zu üben, im inneren Gleichgewicht zu bleiben und den anderen im Gespräch nicht abzuwerten. Dadurch schaffe ich Augenhöhe und die Bereitschaft der anderen Seite, weiter zu denken als sonst. Genau das üben wir in unseren Trainings.“ SWANS: „Du hast einen beeindruckenden, vielfältigen Werdegang. Wusstest du schon immer, in welche Richtung es geht, oder hat sich das mit der Zeit entwickelt?“ Mo Asumang: „Mein Motto war immer: Lass dich treiben, dein Ziel wird dich finden. Ich war mal tatsächlich Taxifahrerin, während ich Visuelle Kommunikation und klassischen Gesang studiert habe. Damit habe ich mein Studium finanziert. Dann fragte mich eines Tages ein Regisseur, den ich im Taxi kennengelernt hatte, ob ich im Studio als Synchronsprecherin einsprechen kann. So fing mein Weg in die Erfahrung als Synchronsprecherin bis zur Schauspielerei an. Danach folgten Filme wie Star Trek, Independence Day oder Das fünfte Element, die ich synchronisiert habe und die mich in diese Branche hineingebracht haben. Dazu kam, dass mich ein Freund als Taxifahrerin fotografierte. Dieses Bild sah ein Regisseur, der jemanden für eine Sendung brauchte. Er suchte für die Sat.1 Serie ‚Berlin bei Nacht‘ einen roten Faden, den ich darstellen sollte. So kam es, dass ich in der Sendung Leute von A nach B gefahren und währenddessen interviewt habe. Daraus entstand die ORB-Sendung ‚Classic-Clips‘ in der ich Klassik-Musik Stars

Vorbilder

Dr. Elif Cindik: „Ich bin bei vielen Besprechungen die einzige Frau in der Runde.“

Dr. Cindik-Herbrüggen wurde in Istanbul geboren und ist in Deutschland aufgewachsen. Sie ist Deutsche mit Migrationsgeschichte. Sie ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. An der Harvard University hat sie die Forschung zu ihrer Doktorarbeit durchgeführt und den Master of Public Health Studiengang abgeschlossen. Derzeit ist sie Sprecherin der Alumni der Harvard School of Public Health. Ca. 3 Jahre hat Elif Cindik-Herbrüggen in den USA gelebt und eine funktionierende diverse Gesellschaft in New York und Boston erleben dürfen. Von 2010 bis heute hat sie in München 2 Gesundheitszentren (Neuro-Psychiatrisches Zentrum Riem und Zentrum für psychische Gesundheit Messestadt) aufgebaut, deren Leitung sie als Chefärztin innehat.  Mit ihrem kompetenten Team von Fachärzten bietet sie Gesundheitsleistungen in Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an. Sie hat mehrere internationale Publikationen, Vorträge und Workshops zur psychischen Gesundheit, mit besonderem Fokus auch auf die Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie hat bereits eine Reihe von Lehraufträgen ausgeübt und ist eine gefragte internationale Speakerin (englisch, deutsch, türkisch) zu diversen medizinischen Thermen. Sie ist Weiterbilderin von Assistenzärzten und Ausbilderin von medizinischem Fachpersonal. SWANS: „Wie würdest du deine Kindheit beschreiben?” Elif: „Mein Vater kam 1963 nach Deutschland. Er wollte ursprünglich lediglich ein Jahr bleiben, um in diesem Zeitraum möglichst viel Geld zu verdienen, welches er zum Hausbau in Istanbul ansparen wollte. Meine Mutter blieb zunächst mit ihren zwei Töchtern (meine älteren Schwestern Zeynep und Arzu) zurück in der Türkei bei ihrem eigenen Vater. Es musste ja ein Mann im Hause sein. Bei einem Deutschlandbesuch meiner Mutter 1969 wurde ich wohl zufällig gezeugt (Gütesiegel „Made in Germany“) und erblickte im Februar 1970 in Istanbul das Licht der Welt.Als sich die Pläne meines Vaters, in die Türkei zurückzukehren, Jahr für Jahr verzögerten, zog meine Mutter mit uns die Mädels schließlich 1971 ebenfalls nach Neu-Isenburg bei Frankfurt. Ein einschneidendes Erlebnis meiner Kindheit, prägend für die gesamte Familie, war der tragische Unfalltod meiner Schwester Arzu, nicht allzu lange nach unserer Ankunft. Meine Mutter, die ganze Familie, stürzte der Tod meiner Schwester in tiefe Depressionen, die aber aufgrund von Sprachschwierigkeiten und damals noch sowieso ungenügender psychologischer Behandlungsmöglichkeiten nicht therapiert werden konnte. In Deutschland der 1970er Jahre gab es kaum psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen, von muttersprachlicher Behandlung konnte gar nicht die Rede sein. Mein Vater stürzte sich in seine Arbeit, meine ältere Schwester Zeynep war gezwungen, sich quasi als Ersatzmutter um mich zu kümmern. Ich musste also sehr schnell selbständig werden. Ich durfte keine Probleme bereiten. An Unterstützung durch meine Eltern während der Grundschul- und Gymnasialzeit kann ich mich kaum erinnern, da sie größtenteils mit ihrem Schmerz beschäftigt waren. Ich merkte sehr früh, dass ich meiner Familie am besten helfen konnte, indem ich einfach ohne viel Nachfragen funktioniere, insbesondere mittels meiner schulischen Leistungen. Die Schule ist mir immer leicht gefallen und ich wollte den Wunsch meiner Eltern erfüllen und für sie Medizinerin werden. Eigentlich hatte ich auch viel über den Beruf der Journalistin nachgedacht – insbesondere der Auslandskorrespondentin, da ich von fremden Ländern, deren Kulturen und auch Politik immer besonders fasziniert war. Schon während meines Studiums – und bis heute noch – reise ich um die halbe Welt und liebe es, diese Eindrücke aufzunehmen.” SWANS: „Hast du dich in deinem Leben eher gefördert oder unterschätzt gefühlt?” Elif: „Während meiner Gymnasialzeit war ich in meinem Jahrgang das einzige Mädchen mit türkischen Wurzeln. Ich habe mich immer ein wenig ausgegrenzt gefühlt. Eher geduldet als willkommen. Gefördert wurde ich nicht. Als Kind von „Gastarbeiter:innen“ war ich ja eigentlich eine Besonderheit. Aber niemand hat mich so gesehen oder mir das Gefühl gegeben, interessant und als Arbeiterkind auch sehr gut und erfolgreich zu sein. Meine Herkunft spielte keine Rolle. Eventuell lag es auch daran, dass die deutsche Gesellschaft uns „Gastarbeiter:innenkinder“ in den 1970er Jahren noch nicht als spätere Säulen der deutschen Gesellschaft wahrgenommen hat, sondern eher davon ausging, dass wir früher oder später eh wieder in „unser Heimatland“ zurückkehren würden. Die Tatsache, dass ausgerechnet ein Mädchen mit türkischen Wurzeln hervorragende Leistungen abliefert, wurde nicht gesehen. Ich finde jetzige Abiturfeiern und Würdigungen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund sehr wichtig. Man hätte mir zeigen müssen, dass meine Leistungen besonders sind – und förderwürdig. Alle Kinder mit sehr gutem Abitur wurden der Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen – ich natürlich nicht. Ich war ja keine Deutsche, warum sollte man mich mit sehr guten Leistungen überhaupt fördern.  Als ich mich für mein Medizinstudium beworben habe, hatte ich noch keinen deutschen Pass. Ich habe mich erst mit 23 Jahren einbürgern lassen. Ich musste mich als „Bildungsinländerin“ (Ausländische Staatsangehörige, die hier ihr Abitur machen, Anm. d. Red.) über das „Ausländerkontingent“ bewerben. Das brachte mir einerseits Vorteile durch mein sehr gutes Abitur., Andererseits sendete das wieder ein Signal an mich, dass ich nicht dazu gehörte. Meinen Studienplatz bekam ich schließlich über diese Ausländerquote. Von deutschen Institutionen bin ich in dieser Hinsicht sehr enttäuscht, weil sie die zweite Generation in den 1970er bis 2000 nicht richtig gesehen haben. Wir wurden nicht gefördert.” SWANS: „Auf welche gemeisterte Hürde bist du besonders stolz?” Elif: „Ich bin stolz darauf, dass ich alle Widrigkeiten meiner Zeit als Kind und Jugendliche mit den psychisch sehr beeinträchtigten Eltern gemeistert habe und heute das bin, was ich bin. Diskriminierung und Ausgrenzung waren insbesondere in der deutschen Gesellschaft der 1970er durchaus populär und wurden nicht geahndet. Ich habe mich davon aber nie beeindrucken lassen, bin meinen Weg gegangen. Als ich früher meine Berufswünsche geäußert habe, wurde ich aufgrund meiner Herkunft, aber auch meines Geschlechts nicht ernst genommen. Heute bin ich die Chefin einer Reihe guter Fachärzt:innen und habe zwei Gesundheitszentren aufgebaut. Mit meinem Team zusammen versorge ich viele Patient:innen in der Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Auch habe ich Spaß daran Vorträge zu halten und Kolleg:innen und Studierende zu unterrichten.” SWANS: „Du hast zwei Abschlüsse aus Harvard, bist heute Chefärztin und damit wohl der Traum der meisten Migra-Eltern – wie viel Leistungsdruck hast du in deinem Werdegang empfunden?” Elif: „Ich habe selber früh gemerkt, dass Leistung Türen öffnet. Dass ich durch mein Talent, aber auch meinen Fleiß in der Lage bin, diese Türen zu öffnen. Den Druck, erfolgreich zu

Seminarberichte

Seminarbericht: Erfolgreich gründen

GEBOREN, UM ZU GRÜNDEN Kreativität, Resilienz und Flexibilität – gerade wegen ihrer Biografien bringen migrantische Frauen* besondere Fähigkeiten mit, die entscheidend sind für eine erfolgreiche Gründung.   SWANS unterstützt sie dabei: Gefördert von der Bundesregierung im Rahmen des Programms „Demokratie leben“ lernen 20 Frauen, wie sie sich selbst und ihre Idee erfolgreich präsentieren und vermarkten können. Bei Geschäftsideen geht es darum, herauszufinden was das Gegenüber wirklich beschäftigt, auch außerhalb des Professionellen. Der Rest ergibt sich von alleine“, gibt Nana Addison den Gründerinnen in spe mit auf den Weg. Die CEO des inklusiven Beautyunternehmens Styleindi und der toxinfreien Hautpflegemarke Ancient Beauty mit Nährstoffen aus Afrika. Als personifizierte Inspiration steht Nana den Seminarteilnehmerinnen Rede und Antwort rund um das Thema Gründen, den Erfolgsfaktoren, aber auch zu Tiefpunkten und Herausforderungen als Schwarze Gründerin. Konkrete Anleitungen, wie sie   die   Exklusivität   und   den   Mehrwert   des   eigenen   Produkts herausarbeiten und auf dem Markt platzieren können, lernen die Teilnehmerinnen am Samstag. Den Workshop leitet Laila Zubair, Managing Director von The Migrant Accelerator. Das Startup hat sich zur Aufgabe gemacht, einerseits mehr Bewusstsein, Sichtbarkeit und Akzeptanz für migrantische Gründer*innen zu schaffen und andererseits für die migrantischen Gründer*innen in der Tech-Branche selbst ein Programm anzubieten – u.a. Workshops zu gründungsrelevanten Themen und Empowerment. Laila sorgt in ihrem Workshop für einen Perspektivenwechsel, indem sie die Gründerinnen in spe dazu ermutigt, sich in das Problem und viel weniger in die Gründungsidee „zu verlieben“. Anhand einer Design Thinking Methode, einem Ansatz, der dazu verhelfen soll, Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln, lernen die Schwäne, das Lösungspotential bestehender Problemeherauszuarbeiten. Am gleichen Tag gibt es obendrauf einen Crash Kurs in Personal Branding von Dajana Eder, der an Tiefe nur so strotzt: Dajana bedient sich der Coachingmethode zur Analyse der Ist-Situation zwecks Auflösung von Glaubenssätzen, um so erste Schritte zur (Un-)Sichtbarkeit zu evaluieren. Dann erst arbeitet Dajana mit den Frauen zur Notwendigkeit von Sichtbarkeit, denn sie ist sich sicher: „Wenn niemand weiß, was du tust, wirst du lange darauf warten, dass sich Erfolgserlebnisse einstellen.“ Damit diese und andere wertvollen Learnings nicht in Vergessenheit geraten, stellt Dajana unseren Schwänen auch nach dem Seminar ihren Personal Branding Kurs kostenfrei zur Verfügung stellte. NICHTS geht aber über Empowerment und Gemeinschaftsgefühl, die das Seminar abrunden, wie eine Teilnehmerin es zusammenfasst: „Es war Gemeinschaft, Verständnis, Weisheit und Inspiration vereint. Nicht nur habe ich die Basics zum Thema Gründen gelernt, sondern habe mit dieser wunderbaren Gruppe auch darüber hinaus mich selbst und meine Idee besser verstanden und auch erlebt, wie wichtig die Gemeinschaft von gleichgesinnten Menschen ist.“ Seminarberichte

Seminarberichte

Seminarbericht: Erfolgreich promovieren

DOKTORINNEN FATMA IN THE MAKING Nur 16 Prozent der gesamtgesellschaftlich 1,2 Prozent Promovierten in Deutschland sind BiPoC. Das wollen wir als SWANS Initiative ändern: In Berlin treffen sich deshalb 15 BiWoC bzw. Frauen mit migrantischer Geschichte mit einer Mission: Die weiße Doktorant:innen-Blase aufbrechen. Und wir feiern Premiere: Es ist das erste SWANS Seminar, das die United Nations Alliance of Civilizations (UNAOC) und die BMW Group mit Unterstützung von Accenture fördern. Hoch produktive drei Tage, genaue Anleitungen, worauf es beim Exposé sowie Bewerbungsverfahren und -gesprächen ankommt sowie das, was SWANS ausmacht, nämlich einen machtkritischen, intersektionalen Blick auf Herausforderungen erwarten unsere wundervollen Schwäne. Die Voraussetzungen für grandiose Promotionsarbeiten bringen sie bereits aufgrund ihrer migrantischen Biografie mit: Resilienz, Kreativität und eine hohe Eigenverantwortung. Bei eritreischen Köstlichkeiten stimmen sich am Freitagabend die Teilnehmerinnen auf das Seminar ein: Von Rechtswissenschaften, über MINT (Mathe, IT, Naturwissenschaften und Technik) bis hin zu Kultur- und Gesellschaftswissenschaften aus einer machtkritischen Perspektive beleuchtet – alle Fachdisziplinen sind vertreten. Dementsprechend gestaltet sich der Kennenlernabend: Die Teilnehmerinnen sprechen über konkrete Promotionsvorhaben, über finanzielle und soziale Hürden. Und sie gehen der Frage nach: Wie können migrantische Biografien dazu beitragen, dass die Promotion besonders originell und exzellent wird? Und tatsächlich schafft bereits der Abend wundervolles: Symbiosen und Austausch in Bezug auf Promotionsthemen, Netzwerken und konkreten Bewältigungsstrategien mit Rassismuserfahrungen. Am zweiten Tag geht es gleich weiter: Welche Promotions- und Finanzierungsmodelle gibt es? Was passt am besten zu mir? Und wie sieht eine erfolgreiche Bewerbung aus? Der Samstag ist randvoll gepackt mit handfesten Infos. Dabei unterstützt uns Nihn Nguyen, die sich ehrenamtlich bei ApplicAid engagiert – einem ehrenamtlichen Verein, der Bildungsaufsteiger:innen zu mehr Stipendien verhilft. In ihrem Workshop vermittelt Nihn ganz konkrete Tipps, worauf unsere Schwäne generell, aber auch aufgrund ihrer migrantischen Biografien achten sollten. Beispielsweise sind sehr viele migrantische Frauen* bereits seit Jahren in ihren Gemeinschaften ehrenamtlich tätig und benennen dies nicht, weil diese teilweise keine bekannten Institutionen mit hoher Sichtbarkeit aber genauso wichtigen Institutionen sind. Viele migrantische Frauen tragen zudem bereits in ganz jungen Jahren Verantwortung, begleiten Eltern und jüngere Geschwister zu Ärzt*innen, Behörden und usw., während sie wie alle anderen Kinder auch ihren (Schul-)Alltag meistern. Ninh betont: Benennt all diese Dinge im Bewerbungsschreiben! Und da kein Promotionsprojekt erfolgreich ist ohne ein richtig gutes Exposé, lernen unsere Schwäne alle Kniffe, die dafür notwendig sind – inklusive konkrete Methoden bei den gefürchteten Schreibblockaden. Wie bei all unseren Seminaren stehen auch hier Empowerment und gegenseitige Inspiration im Fokus. Genau hierfür gab es am Sonntag dann extra Raum und Zeit! Oder, wie es eine Teilnehmerin auf den Punkt bringt: „Sometimes all you need is someone to understand your unspoken words“ (unknown) Genau das ist während dem SWANS Seminar „Erfolgreich promovieren“ passiert. Ich habe viel gelacht, geweint und vor allem viel Kraft und wertvolle Informationen für mein Promotionsvorhaben mitgenommen. Vielen Dank an alle die dieses Wochenende ermöglicht haben. Ihr seid mehr als Helden!“ Seminarberichte

Presse

SWANS im Spotify-Original „Para für Alle“

Podcast-Host und Schwan Rim spricht mit Martha über Netzwerke, Zugänge und welche Räume, Türen und Möglichkeiten SWANS eröffnet. Sie verraten, wie du dir Stipendien krallst und wieso es wichtig ist, sich Hilfe zu holen, wenn du die ungeschriebenen Regeln der akademischen Welt nicht kennst. Hier gehts zur Folge.

Presse

SWANS bei NDR Info Wirtschaft

Martha hat mit NDR Info darüber gesprochen, wieso sich Menschen mit Rassismuserfahrungen nicht sicherer fühlen, wenn sich Wirtschaftsverbände nur gegen die AfD positionieren, weil sie den Wirtschaftsstandort Deutschland bedroht und Deutschland als Exportnation gefährdet. Den vollen Beitrag zum Nachhören findet ihr hier.

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