Achtsamkeit, Meditation,Yoga – diese alten indischen Traditionen repräsentieren im heutigen Alltag vor allem das Privileg weißer Frauen, sich auf sich selbst zu besinnen. Achtsamkeitstrainerin und Coaching-Rockstar Mounira Latrache hat unseren Schwänen drei intensive Tage lang gezeigt, dass auch sie das Recht haben, sich auf ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurückzubesinnen. Finanziert wurde das Seminar von der Integrationsbeauftragten des Bundes, Annette Widmann-Mauz.
„MYPP – Make Your Parents Proud!“, lacht eine Teilnehmerin. Klar: Alle Kinder wollen, dass ihre Eltern stolz auf sie sind. Aber besonders trifft das zu, wenn diese nicht selbst studieren konnten und nach Deutschland geflüchtet oder eingewandert sind. Entsprechend erklärt eine andere Teilnehmerin ihre pragmatische Entscheidung: „Ich habe mich erbarmt und ein bisschen Jura studiert!“
Darf uns interessieren, was wir selber wollen? Und – was wollen wir eigentlich? Trainerin Mounira zeigt mit Achtsamkeitsübungen, wie wir uns mit wenigen Atemzügen wieder an uns selbst erinnern können. „Im Alltag verdrängen wir unsere Bedürfnisse. Eigentlich wissen wir, was uns guttut, aber nehmen darauf keine Rücksicht“, erklärt sie. „Wir tun anderen Gefallen, wollen für andere da sein und flexibel – dabei geben wir anderen Kontrolle über unsere Zeit, ohne etwas zurückzukriegen“, warnt sie.
Zwischen der intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst und ihren Wünschen gibt es beim Seminar aber auch Raum für andere Themen: Zusammen mit der Deutschlandstiftung Integration feiern sie den Abschluss ihrer Kampagne „30 Jahre Grundgesetz – hier stehe ich auf gutem Grund“.
Frei nach dem Motto „Nur was für Männer?“ treten sie in Berlin-Marzahn voller Kampfgeist gegeneinander an. Das Spiel „What A Game“ bietet ihnen reichlich männlich konnotierte Wettbewerbe wie Mario Kart oder Magnet-Fußball an, in denen sie im Stil der TV-Sendung „Schlag den Raab“ gegeneinander antreten. Fazit des Veranstalters: „Ihr wart einer der lautesten Gruppen, die wir hier jemals hatten!“ Und das im Vergleich zu grölenden Junggesellenabschieden…