Gehalt richtig verhandeln: Weil wir es wert sind!

In unserem viertägigen Seminar zum Thema Gehaltsverhandlungen machten sich unsere Teilnehmerinnen startklar für ihr erstes – oder nächstes – Gehaltsgespräch. In Workshops lernten sie, wie sie sich am besten auf Gehaltsgespräche vorbereiten und welche Strategien sie anwenden können, um das Gehalt zu bekommen, das sie verdienen. Bei einer Netzwerkparty tauschten sie sich mit ehemaligen Teilnehmerinnen aus und trafen erfolgreich berufstätigen Frauen mit Zuwanderungsgeschichte und Women of Color. Obendrauf gab es ein waschechtes Survivaltraining.

Aber ich brauche doch gar keinen Dienstwagen! Wieso soll ich mehr Gehalt verhandeln, wenn ich doch gut über die Runden komme? Da hat Trainerin Fatma Erol-Kılıç kein Erbarmen: „Wollt ihr von euren Vorgesetzten ernstgenommen werden? Oder wollt ihr, dass man euch für wenig wert hält, weil ihr euch für wenig wert haltet?“ Die Teilnehmerinnen schlucken. Verhandeln um des Verhandelns willen hatten sie so noch nicht gesehen. Dazu kommt, dass sie nicht als habgierig dastehen wollen, wenn sie für ihre Arbeit besser bezahlt werden wollen. „Es sind nicht Gehaltserhöhungen, die ihr wollt – ihr fragt nach Gehaltsanpassungen“, betont Fatma.

Das krasse Gegenprogramm dazu bietet Cathy Narriman, Gründerin von Flipped Job Market: „Ihr müsst euch nicht an die Männerwelt anpassen. Fordert nur das ein, was ihr wirklich wollt und braucht! Wenn ihr euch von einer Stelle ein gutes Netzwerk oder Prestige erhoffen könnt, darf die Bezahlung auch mal niedriger sein.“

Was die beiden Trainerinnen gemeinsam haben: Sie bringen die Teilnehmerinnen systematische Vorgehensweisen bei, wie sich sich auf Gehaltsgespräche vorbereiten und diese Schritt für Schritt durchführen können. „Wer fragt, der führt“, fasst Fatma zusammen.

Aus dem Berufsdschungel in die echte Wildnis: Bei einem waschechten Survivaltraining lernen die Teilnehmerinnen, wie sie Feuer machen können – unter anderem mit der Hilfe eines Wattepads. Sie erfahren, welche verschiedenen Arten von Lagerfeuern es gibt und welchen Zweck sie dienen. Die allermutigsten wagen sich zum Schluss sogar daran, Heuschrecken zu essen.

Ganz wichtig war wie immer der Austausch und das Vernetzen: Bei einer Netzwerkparty lernten die Schwäne ehemalige Seminarteilnehmerinnen und erfolgreiche Frauen mit Zuwanderungsgeschichte und Women of Color kennen und hatten in den vier Tagen auch viel Raum zu Austauschen und Vernetzen mit Gleichgesinnten. Vom 20. bis zum 23. Juni 2019 waren die Teilnehmerinnen bei uns in Berlin. Am Ende bleibt die Gewissheit: Egal, ob wir es „Wie die Männer“ machen wollen oder nicht – Hauptsache, wir verkaufen uns nicht unter Wert!

Mit freundlicher Unterstützung von der Robert Bosch Stiftung.

Bericht: Martha Dudzinski

Fotos: Mai Vo Dieu

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