Marjam Al Hakim ist Wissenschaftlerin, Unternehmerin und Gründerin von SKINSDIAMOND aus Frankfurt am Main sowie des SKIN INSTITUTION in Dubai. Mit einem ganzheitlichen Ansatz vereint sie fundierte Forschung mit innovativer Produktentwicklung für ganzheitliche Hautgesundheit von innen und außen. Ihr Gesundheitskonzept, das 2025 nach vierjähriger Forschung und Entwicklung gelauncht wurde, basiert auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird unter dem Qualitätsanspruch „Science Made in Germany“ umgesetzt. Nach einem zunächst begonnenen Studium der Zahnmedizin entschied sie sich – motiviert durch ihre eigenen Erfahrungen mit Akne – für ein Studium der Ernährungswissenschaften (B.Sc. & M.Sc.) mit Spezialisierung auf Dermatologie und Physiologie. Ihre Forschung konzentriert sich auf Antioxidantien, oxidativen Stress und die intrinsische und extrinsische Hautalterung. Parallel berät sie Ärzt:innen und Chirurg:innen deutschlandweit zu evidenzbasierter Nahrungsergänzungsmittel vor und nach chirurgischen Eingriffen. Das Gespräch führte Zekiye Tolu.
SWANS: „Wie würdest du deine Kindheit beschreiben? Wie bist du aufgewachsen?“
Marjam Al Hakim: „Ich bin in einer großen, sehr vielfältigen Familie aufgewachsen – geprägt von zwei Kulturen und einer bewegten Geschichte. Mein Vater stammt aus dem Irak, meine Mutter aus dem Iran. Mitten in dem Iran Irak Krieg fand mein Vater seine Liebe im Iran- meine Mutter. Dort habe ich gelebt, bis ich fünf war, umgeben von den Einflüssen zweier unterschiedlicher Kulturen, aber auch den Herausforderungen, die ein Leben im Exil mit sich bringt. Trotz der politischen Umstände und den damit verbundenen Schwierigkeiten war mein familiäres Umfeld stark von Bildung geprägt. Ich komme aus einer akademisch orientierten Großfamilie, in der Wissen, Widerstandskraft und kulturelle Vielfalt zentrale Werte waren – und bis heute sind.“
SWANS: „Wie ist das für dich mit zwei Kulturen im Herzen– hast du beide Kulturen integriert oder hast du dadurch einen inneren Konflikt?“
Marjam Al Hakim: „Ich habe einen tiefen inneren Konflikt durchlebt – einen, den viele Menschen mit Einwanderungsgeschichte kennen. Eine Identitätskrise, die mich lange begleitet hat. Vielleicht sollte man erst darüber sprechen, nachdem man sich ein Stück weit selbst gefunden hat. Bei mir begann dieser Prozess, als ich mit fünfeinhalb Jahren nach Deutschland kam.
Damals hatte ich meinen Vater anderthalb Jahre lang nicht gesehen. Er war früh nach Deutschland gegangen, um uns ein Leben zu ermöglichen, das wir im Iran so nicht hätten führen können. Besonders mir sollte ein erfolgreiches Studium ermöglicht werden. Für ihn, selbst aus einer akademischen Familie, war Bildung ein essenzieller Wert. Seine Entscheidung, alles zurückzulassen, war getragen von der Hoffnung auf unsere Zukunft.
In Deutschland angekommen, geriet ich jedoch in eine tiefere Identitätskrise. Ich wuchs mitten in Frankfurt auf – als eines der wenigen ausländischen Kinder im Kindergarten. Ich erinnere mich an eine Szene, die sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt hat: Ich wollte halal oder vegetarisch essen. Statt Verständnis zu erfahren, wurde ich in eine dunkle Ecke gesetzt – mit den Worten, dass es bei uns nur das gebe, was auf den Tisch kommt. In dem Moment begann ich, alles zu hinterfragen: Wer bin ich? Was ist richtig? Wer möchte ich sein – oder darf ich ich selbst sein?
Zu Hause lebte ich mit drei Kulturen unter einem Dach: der deutschen, der arabischen und der persischen. Meine Eltern begegneten einander mit großem Respekt, sprachen beide Sprachen – von meinem Vater lernte ich Arabisch, von meiner Mutter Persisch. Und doch wusste ich lange nicht, wo mein Platz war.
Jahrelang habe ich die arabische Seite in mir verdrängt und mich fast ausschließlich als Perserin gesehen. Es hat lange gedauert, bis ich auch zu meinen arabischen Wurzeln zurückgefunden habe – und plötzlich erkannt habe, wie reich, wie schön diese bunte Welt ist. Und heute? Heute sage ich: Ich bin Iranerin. Ich bin Araberin. Und ich bin Deutsche. Keine dieser Identitäten lässt sich von mir trennen – Ich bin Mensch.
In einem arabischen Land spüre ich, wie sehr ich auch deutsch und persisch bin. Im Iran spüre ich meine arabische und deutsche Seite. Und in Deutschland bin ich alles zugleich – und das ist nicht nur okay, das ist meine Stärke.“
SWANS: „Gab es Vorbilder, die dich früh geprägt haben und einen positiven Einfluss auf dich hatten?“
Marjam Al Hakim: „Es waren nie große Namen oder bestimmte Menschen, die mich inspiriert haben – es waren immer die Taten. Schon als Kind hat mich eine Zahl tief bewegt: Alle dreizehn Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Kind, oft in Afrika, an Nährstoff- und Vitaminmangel. Dieser Gedanke hat sich fest in mir verankert. Ich hatte früh eine Vision – ich wollte die Kapsel erfinden, die Leben rettet. Ich sah mich selbst eines Tages in Afrika, mit genau diesen Kapseln, um Kinder zu unterstützen, die keine andere Hilfe bekommen. Was mich bewegt hat, war kein Ruhm. Es war ein Kind, das alle dreizehn Sekunden stirbt – und die Frage: Wie kann ich das ändern? Wie schön sagte der einzigartige Avicenna: ‘The healing of the part should not be attempted without treatment of the whole.’ – Avicenna (Abū ʿAlī Sīnā)
Genau das war mein Antrieb: Den Menschen nicht nur als Körper zu sehen, sondern als Ganzes – als ein soziales, kulturelles und einzigartiges Individuum – und Lösungen zu schaffen, die Generationen begleitet. Konkrete Vorbilder hatte ich nie. Keine Stars, keine berühmten Persönlichkeiten. Was mich geprägt hat, waren die Geschichten – die Handlungen von Menschen, die sich für andere einsetzen. Natürlich gab es in meiner Familie starke, erfolgreiche Ärztinnen, die mich informiert und unterstützt haben. Hilfsorganisationen, die junge Frauen in ihrer Entwicklung unterstützen, haben mich immer beeindruckt. Aber es gab nie jemanden, bei dem ich dachte: Genau so will ich sein.
Vielleicht auch, weil ich mich in niemandem wiedergefunden habe. Die Mischung, die ich bin – die habe ich nie gesehen. Und genau das hat mich angetrieben: Der Wunsch, das zu verkörpern, was ich selbst vermisst habe.“
SWANS: „Was hat dich dazu bewegt zu studieren?“
Marjam Al Hakim: „Ich war schon immer eine Rebellin – in allem, was ich tue. Während für meinen Vater klar war, dass ich Ärztin werde, war für mich irgendwann klar: Ich gehe meinen eigenen Weg.
Zwar hatte ich als Kind den Traum, Zahnärztin zu werden, und fing mit dem ersten Semester an, hatte sogar Physik und Biochemie belegt, um mich bestmöglich vorzubereiten. Doch dann kam der Moment der Ehrlichkeit mit mir selbst: Passt das wirklich zu meiner Persönlichkeit?
Ich hatte schon während des Abiturs eine Ausbildung zur Fitnesstrainerin gemacht und war seit meinem 15. Lebensjahr aktiv in der Gesundheitsbranche. Gesundheit war für mich immer mehr als nur ein Beruf – es war eine Leidenschaft. Aber nicht nur das: Ich hatte selbst einen langen Leidensweg hinter mir. Seit meinem 11. Lebensjahr litt ich an starker Akne – ein Thema, das mich nicht nur körperlich, sondern auch psychisch stark belastet hat, bis weit in meine späten Zwanziger.
Also entschied ich mich gegen den klassischen Weg meiner Familie – Ingenieurin oder Ärztin – und für meinen eigenen: Ich studiere Ernährungswissenschaften, spezialisiere mich auf Dermatologie und Physiologie und möchte anderen helfen, die denselben Leidensdruck erleben wie ich. Denn Gesundheit bedeutet mehr als nur Medizin – sie beginnt mit dem Verständnis für den eigenen Körper und dem Mut, seinen eigenen Weg zu gehen.
Doch mein Antrieb ging über das Persönliche hinaus. Ich will nicht nur Symptome lindern, sondern Systeme hinterfragen – die Lücken sichtbar machen, wo Wissen, Zugang und Gerechtigkeit fehlen. Deshalb bereite ich aktuell meine Doktorarbeit vor: Um wissenschaftliche Erkenntnisse nicht im Elfenbeinturm zu belassen, sondern dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Ich glaube an eine Zukunft, in der Gesundheit kein Privileg ist, sondern ein Recht – und an eine Wissenschaft, die nicht nur erklärt, sondern befähigt – mit dem Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Labor in die Lebensrealität aller Menschen zu übersetzen.“
SWANS: „Wie können wir uns deinen Alltag als Unternehmerin und Wissenschaftlerin vorstellen? Was sind mögliche Herausforderungen und wie bewältigst du diese?“
Marjam Al Hakim: „In den letzten Wochen war mein Kopf voll – viele Projekte und Gedanken. Also habe ich Struktur geschaffen: Neun DIN-A4-Blätter, die jeweils einen zentralen Bereich meines Lebens abdecken. Mein Alltag ist intensiv und herausfordernd, aber genau das liebe ich.
Ganz oben steht mein persönliches Fundament: Ich und mein Mindset, mein Mann und meine Familie, und unser Kater Balu, die mir Halt geben. Beruflich bin ich als Wissenschaftlerin und Produktspezialistin tätig und berate außerdem deutschlandweit Chirurg:innen und Ärzt:innen zur Supplementierung vor und nach Bariatrischen Operationen. Dabei ist der persönliche Austausch mit dem gesamten Krankenhaus Team entscheidend. Zusätzlich baue ich einen Podcast auf, in dem ich Fachexpertinnen interviewe, und führe mein Unternehmen SKINSDIAMOND, das ganzheitliche wissenschaftliche Pflegeprodukte und Nahrungsergänzungsmittel entwickelt und mit ästhetischen Praxen, sowie exklusiven Spas und Hotels zusammenarbeitet. Ich bin ebenfalls im Bereich Content Creation aktiv und entwickle wissenschaftliche und inspirierende Inhalte für meine eigene Marken und Kooperationen mit internationalen wissenschaftlich orientierten Marken, um weitere Frauen zu unterstützen. Neben diesen Projekten entsteht ein Start-up in Dubai im Bereich Laborsysteme und ich arbeite an meiner Doktorarbeit, die mir besonders am Herzen liegt und der ich nun mehr Raum geben möchte.
Trotz all dieser Rollen und Projekte habe ich noch persönliche Ziele: Ich möchte reiten lernen, mir Zeit für mein inneres Kind und Mindset nehmen und auch einfach mal durchatmen. Mein Alltag in einem Satz? Jeden Tag findet man mich in Gesprächen mit Chirurg:innen zu Supplementierungsthemen, in der Entwicklung neuer evidenzbasierten Pflegeprodukte, in kreativen Content-Sessions, in Meetings mit Ärztinnen oder auf Reisen zwischen Deutschland, Dubai und die wundervolle Welt. Und abends wartet mein Mann und mein Kater auf mich.“
SWANS: „Um ein Produkt auf den Markt einzuführen, braucht es finanzielle Mittel. Welche Möglichkeiten empfiehlst du einer ambitionierten Studentin, wenn ihr Budget dafür noch nicht ausreicht?“
Marjam Al Hakim: „Darin sehe ich drei Möglichkeiten, um ein Produkt aufzubauen: Erstens kann man parallel zur eigenen Arbeit Zeit investieren, um sich Know-how anzueignen – Studien lesen, mit Laboren sprechen, Formulierungen entwickeln. Das kostet zu Beginn der Forschung wenig Geld, aber viel Zeit. Ich selbst habe über eineinhalb Jahre allein in die Forschungsphase – zur Bearbeitung der Studien und Entwickeln der Formulierung und insgesamt vier Jahre Entwicklungsphase und Herstellungsphase investiert.
Zweitens besteht die Möglichkeit, externe Finanzierung in Anspruch zu nehmen – durch Förderprogramme, Start-up-Unterstützung, Business Angels oder klassische Investor:innen. Für mich persönlich kam ein Investor nicht infrage, da ich als Frau bewusst etwas Eigenes aufbauen wollte, unabhängig und selbstbestimmt.
Und drittens: der härteste, aber unabhängigste Weg – eigenes Kapital ansparen und, wenn nötig, mit einem Privatkredit ergänzen. Genau diesen Weg bin ich gegangen. Trotz vorhandener Ersparnisse war bei der Qualität und Individualität meiner SKINSDIAMOND-Produkte ein Kredit notwendig. Ich habe bewusst keine Investoren ins Boot geholt – nicht aus Trotz, sondern aus Prinzip. Ich wollte nicht nur ein Unternehmen gründen, ich wollte es aus eigener Kraft aufbauen. Als Frau. Ohne Kompromisse, ohne Abhängigkeit, von Grund auf. Für mich war klar: Wenn ich für Selbstbestimmung stehe, muss sie auch in meiner Gründung sichtbar sein.
Wichtig ist: Es gibt viele Wege – entscheidend ist, welcher zu deiner Vision, deinen Werten und deinem Risikoprofil passt.“
SWANS: „Wie kam es dazu, in Dubai (Vereinigte Arabischen Emirate) SKIN INSTITUTION zu gründen?“
Marjam Al Hakim: „Der Hauptgrund für die Gründung von SKIN INSTITUTION in Dubai liegt in der Ergänzung des deutschen Laborsystems mit Claim-Testungen im Nahen Osten. Diese Testverfahren, wie wir sie in Deutschland auf höchstem Qualitätsniveau kennen, existieren dort bisher in dieser Form nicht. Durch unsere Expertise schaffen wir vor Ort neue Standards für Produktsicherheit und Wirksamkeitsnachweise.“
SWANS: „Dubai scheint im Trend zu liegen und viele Unternehmer:innen anzulocken. Was macht den Markt trotzdem so besonders?“
Marjam Al Hakim: „Mich fasziniert an Dubai nicht die Skyline, sondern die Energie der Menschen – ein echter Aufbruchsspirit, geprägt von gegenseitiger Unterstützung, Mut und dem festen Glauben daran, dass man gemeinsam Großes schaffen kann. Dieser Optimismus steht im starken Kontrast zur oft eher zurückhaltenden und skeptischen Haltung, die man in Deutschland öfters erlebt. Trotzdem war für mich klar: Alles bleibt ‘Made in Germany’. Entwicklung, Produktion, Lagerung – mein Unternehmen stärkt bewusst den Standort Deutschland. Dubai dient ausschließlich als Brücke zu Kund:innen im Nahen Osten.“
SWANS: „Hattest du als Frau mit Einwanderungsgeschichte bisher mehr Hürden auf deinem Karriereweg? Wie bist du damit umgegangen?“
Marjam Al Hakim: „Ich habe viele Hürden erlebt – von frühen Vorurteilen in der Schule bis hin zu Diskriminierung im Berufsleben. Als Frau mit einem selbstbestimmten Kleidungsstil wurde ich immer wieder unterschätzt, abgelehnt oder offen benachteiligt – ob beim Sport, im Bewerbungsgespräch oder sogar als angestellte Führungskraft. Trotz allem habe ich mich nicht brechen lassen. Stattdessen habe ich mir gesagt: Die Gesellschaft kann dich brechen – oder dich zum Diamanten formen. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Ich wurde Fitnesstrainerin, gab Kurse im vollen Studio, habe studiert, gearbeitet, Verantwortung übernommen. Doch selbst auf dem Höhepunkt meiner Karriere wurde mein Aussehen wieder zum Problem gemacht.
Also traf ich eine klare Entscheidung: Ich baue mein eigenes Imperium auf – frei, selbstbestimmt und auf meine Weise, dass andere Frauen stärkt unabhängig von ihrer Herkunft, Religion und Kleidungsstil: Mit meinem Unternehmen wollte ich nicht nur ein Produkt schaffen – sondern eine Botschaft. Dass Frauen mit jeder Herkunft, jedem Glauben und jedem Körperbild gesehen, gehört und gestärkt werden. Dass wahre Schönheit nicht in Normen passt, sondern in Selbstvertrauen, Wissen und Zugang.“
SWANS: „Welche Strategie empfiehlst du bei einer Hautkrankheit? Reichen da Hautpflege und Nahrungsergänzungsmittel aus oder sollte ich noch weitere mögliche Ursachen abklären?“
Marjam Al Hakim: „Bei Hautkrankheiten wie Akne reicht es nicht, einfach eine Creme aufzutragen oder selbstständig Heilverfahren zu entwickeln – das greift zu kurz. Als Wissenschaftlerin betone ich immer: Es braucht eine ganzheitliche Betrachtung. Dazu gehören medizinische Abklärungen wie Hormon- und Bluttests, die Analyse von Darmgesundheit, Vitaminstatus, Allergie – und Unverträglichkeitstests und auch psychischen Faktoren.
Bei SKINSDIAMOND setzen wir deshalb auf einen interdisziplinären Ansatz: Wir arbeiten eng mit Dermatolog:innen und ästhetischen Ärzt:innen zusammen und ergänzen deren wertvolle Arbeit mit gezielter Pflege und passenden Supplementen. So entsteht ein ganzheitliches Konzept, das wirklich effektiv wirkt – wissenschaftlich fundiert und individuell abgestimmt.“
SWANS: „Welche Wirkung haben Nahrungsergänzungsmittel und Ernährung auf Hautkrankheiten? Hast du dazu wissenschaftliche Erkenntnisse?“
Marjam Al Hakim: „Ein oft unterschätzter Schlüssel zu gesunder Haut liegt in der Leber. Während die Darm-Haut-Achse zunehmend in den Fokus rückt, wird die Rolle der Leber bei Entgiftung und Hautgesundheit noch immer vernachlässigt – dabei ist sie unser zentrales Entgiftungsorgan.
Bei SKINSDIAMOND setzen wir gezielt auf leberunterstützende Wirkstoffe wie Chlorella, Koriander, Probiotika und Silymarin, um den Stoffwechsel zu entlasten und die Haut von innen zu stärken. Studien zeigen: Eine gestörte Leberfunktion kann Hautveränderungen wie Pigmentstörungen begünstigen – etwa durch eine vermehrte Melaninproduktion bei bestimmten Lebererkrankungen.
Auch wenn die genauen Mechanismen noch nicht vollständig erforscht sind, deuten klinische Beobachtungen klar auf einen Zusammenhang hin. Deshalb plädieren wir dafür, der Lebergesundheit in Wissenschaft und Hautpflege deutlich mehr Aufmerksamkeit zu schenken – denn sie ist Teil eines Systems, das nur im Zusammenspiel mit Darm, Haut und Stoffwechsel effektiv wirken kann.“
SWANS: „Wie bist du darauf gekommen, speziell im Bereich Adipositas- und bariatrischen Chirurgie auf evidenzbasierter Supplementation und Mikronährstoffstrategien zu beraten?“
Marjam Al Hakim: „Mein Einstieg in diesen Bereich begann eher zufällig: Über LinkedIn wurde ich von dem Unternehmen FitForMe angesprochen, das evidenzbasierte Supplemente für bariatrische Patient:innen entwickelt. Was mich letztlich überzeugt hat, war der wissenschaftliche Anspruch und die unabhängigen Studien mit internationalen Krankenhäusern – was meiner Philosophie ‘Science meets Luxury’ entspricht.
Was mich jedoch wirklich nachhaltig an dieses Themenfeld gebunden hat, war die persönliche Begegnung mit den Geschichten adipöser Patient:innen. Eine Geschichte hat mich besonders berührt: Eine Patientin berichtete, dass sie in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt erlebt hatte und begonnen hatte, bewusst zuzunehmen, um nicht mehr als ‘sichtbar’ oder ‘angreifbar’ wahrgenommen zu werden. Diese Erkenntnis hat mich tief getroffen – denn in meiner Ausbildung wurde Adipositas oft rein oberflächlich behandelt: „Beweg dich mehr, iss weniger.“ Dass hinter dem Gewicht so viel mehr steckt, wurde kaum thematisiert.
Seitdem setze ich mich mit viel Herzblut dafür ein, die Versorgung adipöser und bariatrischer Patient:innen ganzheitlich und wissenschaftlich fundiert zu gestalten – mit einem besonderen Fokus auf Nährstoffbedarf und Unterstützung, die nicht nur physiologische, sondern auch psychologische Aspekte berücksichtigen.“
SWANS: „Was braucht es, um eine erfolgreiche Leaderin zu sein?“
Marjam Al Hakim: „Vielen Dank für diese wertschätzenden Worte. Für mich beginnt echte Führung mit zwei essenziellen Elementen – ohne sie ist nachhaltiger Erfolg kaum möglich.
Erstens: Du musst deinen inneren Diamanten erkennen. Das bedeutet, deinen eigenen Wert zu sehen – unabhängig von äußeren Erwartungen oder Rollenbildern. Es geht darum, zu verstehen, wer du wirklich bist und was in dir steckt.
Zweitens: Du musst bereit sein, an diesem Diamanten zu schleifen. Dich zu reflektieren, dich weiterzuentwickeln, Tag für Tag. Denn nur durch kontinuierliche Arbeit an dir selbst kannst du wachsen – als Mensch und als Leaderin. Leadership beginnt im Inneren. Es ist kein Titel, sondern eine Haltung. Und sie entsteht, wenn du den Mut hast, deinen inneren Kern zum Strahlen zu bringen.
Und am allerwichtigsten: diesen Spirit und diese gegenseitige Unterstützung weiterzutragen. Auf Augenhöhe zu kommunizieren, Respekt zu leben und echtes Verständnis füreinander zu entwickeln – das ist für mich die wahre Essenz weiblicher Führung.“
SWANS: „Worauf bist du besonders stolz?“
Marjam Al Hakim: „Es gibt ein Gefühl, das ich in Menschen entfachen kann – besonders in Frauen – und genau dieses Gefühl treibt mich an. Ich liebe es, Frauen daran zu erinnern, wie besonders sie sind. Ihnen zu sagen: Du bist ein funkelnder Diamant. Du wirst weiter wachsen, weiter aufsteigen – ich sehe das in dir. Denn ich weiß, welche Kraft in diesen Worten steckt. Oft reicht ein einziger Satz, um etwas in Bewegung zu setzen. Um Hoffnung zu schenken, Mut zu machen. Und manchmal reicht dieses kleine Licht, damit jemand aufsteht und sagt: Vielleicht schaffe ich es doch noch. Daraus entstehen nicht nur neue Wege – daraus entstehen ganze Generationen.
Deshalb ist es mein Herzenswunsch, Schulen für Mädchen zu bauen. Ich träume von einer Schule für Mädchen – einem Ort, an dem nicht nur Buchstaben gelehrt werden, sondern auch das Alphabet des Lebens: Selbstvertrauen, innere Stärke, Lebensfreude und ein Mindset, dass sie befähigt, ihren eigenen Weg mit Mut und Klarheit zu gehen. Dass in ihr ein Diamant schlummert, der nur darauf wartet, zu leuchten. Denn sie sind unsere Zukunft – und sie verdienen es, daran zu glauben.“
SWANS: „Welchen Ratschlag würdest du unseren ‘Schwänen’ abschließend mitgeben?“
Marjam Al Hakim: „Wenn ich den Schwänen etwas mitgeben könnte, wäre es die Geschichte des Schwans – und die des Diamanten. Zwei scheinbar verschiedene Bilder, doch mit derselben kraftvollen Botschaft.
Ein Schwan kommt nicht als majestätischer Vogel zur Welt. Sein erstes Federkleid ist grau, unscheinbar – oft bleibt er unbeachtet. Auch die Geschichte eines Diamanten beginnt im Verborgenen: als schwarzer Kohlenstoff, tief unter der Erde, fern von Glanz und Anerkennung. Doch in beiden ruht von Anfang an ein besonderes Potenzial.
Aber was passiert dann? Durch Herausforderungen, durch Druck, durch holprige Wege – durch das, was wir im Leben oft als Schmerz empfinden – beginnt die Verwandlung. Der kleine, graue Schwan wächst heran und entfaltet sich zu einem stolzen, strahlenden Wesen. Und aus dem unscheinbaren Kohlenstoff wird unter extremer Hitze und Druck ein funkelnder Diamant – geboren aus der Tiefe, geformt durch die Kraft der Natur.
Die Moral? Es ist nicht entscheidend, wie etwas beginnt oder wie es in dunklen Momenten aussieht. Entscheidend ist, was daraus wird. Jeder Druck, jede Herausforderung formt uns. Und wenn wir den Kopf oben halten – wie der Schwan seinen Hals – dann werden wir irgendwann genau das: stark, von innen nach außen schön, einzigartig. Ein Schwan. Ein Diamant.“
SWANS: „Vielen Dank für das Gespräch!“